Salyankot Trinkwasser- und Toilettenbau Projekt

Unser nächstes Projekt werden wir voraussichtlich im Januar 2021 in Salyankot starten. Dieses Dorf liegt im mittleren Hügelland des Dhading Distrikts auf einer Höhe von ca. 1800 m. Das Dorf besteht aus 250 Haushalten, die sehr verstreut liegen. Die Menschen leben hier von der Landwirtschaft. Sie bauen Reis, Mais, Hirse, Buchweizen und Gemüse an. Diese Nahrungsmittel werden im eigenen Haushalt verwertet, Überschüsse auch gelegentlich verkauft, um an Bargeld zu kommen. Wir finden hier die Volksgruppen der Magar, Tamang, Newar, Brahmanen und Chetris, aber auch viele Dalits und Kami, sogenannte „Unberührbare.“ Alle leben hier in Eintracht nebeneinander. Die Bauern halten Kühe, Wasserbüffel, Ziegen und Hühner. 

Von Kathmandu aus ist Salyankot, je nach Jahreszeit und dadurch bedingtem Straßenzustand, in sieben bis 10 Stunden ganzjährlich mit dem Bus und Jeep zu erreichen. Zum Teil ist die Strecke neuerdings auch ab Dhading Besi asphaltiert. Von Kathmandu aus geht es zuerst nach Dhading Besi, der Distrikt – Hauptstadt. Von dort aus weiter über Salyantar, einer wunderschönen Hochebene, bergauf über Schotterpisten nach Salyankot. Unterwegs ist manchmal der herrliche Ganesh-Himal zu sehen, ein Siebentausender des Himalayas, der Hausberg des Dhading Distrikts. 

Bei unserem neuen Projekt handelt es sich um ein Kombinations-Projekt. Wie schon beschrieben liegen die Häuser der Menschen von Salyankot sehr verstreut. An der Südseite quert eine Schotterstraße das Dorf und unweit davon liegt die staatliche Secondary Dorfschule. Hier werden 350 Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur zehnten Klasse unterrichtet. Nach Aussage des Schulmeisters sind es ca. 150 Mädchen und 200 Jungen. 

Die Hauptprobleme dieser Schule sind erstens der katastrophale Zustand der jetzigen Mädchentoiletten-Anlage und zweitens der Trinkwasser- und Brauchwassermangel allgemein. Wir wollen im rückwärtigen Bereich der Schule, wo sich auch die Toiletten der Jungen und LehrerInnen befinden, eine abschüssige Fläche planieren und einebnen, um dort ein etwas mehr diskretes, weniger einsichtiges Toilettenhaus zu errichten. Auch soll diese Anlage mit einer behindertengerechten Toilette ausgestattet werden, die aber auch von nicht Behinderten genutzt werden kann. 

Zudem hat die Schule ein Problem mit der Wasserversorgung für Trink- und Brauchwasser. Zweitausendfünfhundert Meter von der Schule entfernt befindet sich eine höhergelegene ergiebige Quelle, von wo aus Wasser zur Schule gelangen könnte. Früher wurde auch bereits einmal eine Leitung bis zur Schule verlegt, jedoch ist die Leitung desolat und ihr Querschnitt zu gering, um ausreichende Wassermengen zu fördern. 

Bei unseren Besuchen vor Ort in den Monaten Februar und März 2020 führten wir Gespräche mit dem Schulkollegium, den Bürgermeistern und anderen politischen Vertretern. Dabei stellte sich heraus, dass diese ergiebige Quelle ursprünglich von der Salyankot Schule und dem Dorf Namens Pani Phokari gleichermaßen genutzt wurde. Beide, sowohl die Schule als auch das Dorf hatten Anrechte auf das Wasser dieser Quelle, jedoch konnten weder Schule noch Dorf über ausreichend Wasser verfügen.  

Um Interessenskonflikte zu vermeiden, einigten wir uns mit allen Parteien, eine Hauptleitung von der Quelle zur Schule und zum Dorf Pani Phokari zu verlegen. Am Ende der Leitung zum Dorf wollen wir einen 5000 Liter Vorratstank aufstellen, von wo aus die Versorgung des Dorfes mit Trinkwasser erfolgen kann. Unsere Arbeiten enden an diesem Wassertank, der die bereits vorhandene Wasserleitungsinfrastruktur des Dorfes speisen wird. 

Die Entfernung zwischen Quelle und Schule beträgt zweitausendfünfhundert Meter. Durch Gefälledruck läuft das Wasser selbsttätig zum tiefergelegenen Dorf und zur Schule. An der Giebelseite der Schule wird ein weiterer 5000 Liter Tank aufgestellt. Auf dem Flachdach der Schule platzieren wir einen 1000 Liter Tank. Mittels einer elektrischen Pumpe befördern wir das Wasser in den Dachtank.  Dieses Wasser wird gefiltert und dient zur Trinkwasserversorgung der SchülerInnen und des Lehrerkollegiums mittels eines Leitungssystems mit Zapfhähnen. Eine weitere Leitung führt vom großen Tank zu den Sanitärbereichen, was ebenfalls über Gefälledruck funktioniert, da die Sanitärbereiche unterhalb der Schule errichtet werden. 

Wenn alles wunschgemäß verläuft, gehen wir davon aus, dass das Projekt im März 2021 abgeschlossen sein wird und eingeweiht werden kann.